Elektrizitätswerk Marxen
Am 4.9.1910 wurde das Elektrizitätswerk Marxen e.G.m.u.H. gegründet. Die Genossenschaft war eingetragen unter Nr. 46 beim Amtsgericht Winsen. Erster Vorstand waren Vollhöfner Georg Wedemann, Tischlermeister August Ehlers und Abbauer Hermann Garbers.
Zweck war die Versorgung der 18 beteiligten Genossen mit elektrischer Kraft und elektrischem Licht. Der Strom wurde durch zwei mit Benzol gespeiste Dynamomaschinen erzeugt, die je eine Spannung von 380 Volt erreichen konnten, und kostete 50 Pfennig je Kilowattstunde für Licht und 30 Pfennig für Kraft. Die meisten Landwirte schafften Motoren für den Betrieb an, und die Hausfrauen begrüßten, dass sie jetzt mit Hilfe des Stromes plätten konnten. Die Gemeinde beschloss die Einführung einer Straßenbeleuchtung und die Einrichtung einer kompletten Beleuchtungsanlage für das Schulzimmer (mit einem elektrischen Ventilator) und für die Lehrerwohnung. Die Bilanz vom 31.12. 1911 wies einen Anlagewert von 25.918 Mark für Grundstücke, Gebäude und Maschinen aus.
Der Betrieb wurde bald unrentabel, da die Maschinen sich als wenig leistungsfähig erwiesen. Die Genossenschaft wurde durch Generalversammlungsbeschluss vom 29.5.1913 aufgelöst. 1923 wurde Marxen an die Stromversorgung des Elektrizitätsverbandes Stade angeschlossen.
Über die Genossenschaft ist außer den Zeitungsartikeln der "Winsener Nachrichten" von 1910 bis 1913 nur wenig Archivmaterial vorhanden.
Siehe hierzu: "Marxen - unser Dorf. Chronik." Marxen 1989, S. 202.