Kleinbauern-Spar- und Siedlungskasse
Während die ländlichen Genossenschaften politisch dem rechtskonservativen "Landbund" nahestanden, hatten sich die Kleinpächter und Kleinbauern in dem der SPD nahestehenden "Hannoverschen Kleinbauernbund" organisiert. Leiter war im Kreise Winsen der Sozialdemokrat Kurt Gellert. Unter seinem Vorsitz wurde am 11.3.1930 von 14 kleinen Landwirten die "Kleinbauern-Spar- und Siedlungskasse eGmbH" gegründet. Weitere Vorstandsmitglieder waren die Abbauer Wilhelm Matthies aus Drage und Hermann Behr in Borstel. Eingetragen war die Genossenschaften unter GnR 123 beim Amtsgericht Winsen.
Diese Kreditgenossenschaft erlangte jedoch in der Zeit der schweren Depression keine wirtschaftliche Bedeutung.
Der Geschäftsführer Gellert erschoss am 21.2.1932 in Notwehr den SA-Mann Arthur Wiegels. Er musste vor den Nationalsozialisten fliehen und lebte später in Schweden, wo er 1990 verstarb.
Die Genossenschaft wurde am 11.3.1934 durch Generalversammlungsbeschluss wieder aufgelöst.
Im Archiv befindet sich eine aufschlussreiche Akte.