Molkereigenossenschaft Kirchgellersen und Umgegend
Die Molkerei Kirchgellersen wurde 1912 als privates Unternehmen errichtet und hatte bis zu ihrer Umwandlung in eine Genossenschaft 1928 zwei verschiedene Besitzer. Bei der Gründung der Genossenschaft hatten sich bereits 30 Milchlieferanten zusammengeschlossen. Sie war eingetragen beim Amtsgericht Lüneburg. Nach Inkrafttreten des Ablieferungszwanges 1934 erhöhte sich die Zahl auf 200 Lieferanten, die in den Gellersen Dörfern sowie in Heiligenthal, Oerzen und Wetzen ansässig waren.
Die Genossenschaft war eine der ersten Molkereien, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen wurden. Das Milchaufkommen war mit 3.000 bis 4.000 l pro Tag relativ niedrig, zudem boten die umliegenden Molkereien auf Grund der besseren Milchverwertung einen höheren Auszahlungspreis. Daher wurde der Betrieb auf Wunsch der Bauern und der Landesvereinigung für Milchwirtschaft in Hannover am 30.4.1953 stillgelegt. Die Genossenschaft wurde mit der Molkereigenossenschaft „Hohe Geest“ in Salzhausen verschmolzen. Eingetragen im Genossenschaftsregister am 19.5.1953. Seitdem belieferten die Landwirte die Molkereien in Salzhausen bzw. Lüneburg.
An Archivmaterial sind die Mitgliedsunterlagen der Spar- und Darlehnskasse Kirchgellersen vorhanden. Siehe: "Festschrift 100 Jahre Milchkontrollverein Lüneburg-Winsen", Lüneburg 2004.