Rindviehversicherungskasse Brackel
Die Rindviehversicherungskasse Brackel (Mundartlich: Kuhkasse) beschränkte sich auf den Ort Brackel, hatte aber auch Mitglieder in Nebenorten wie Thieshope. Man tat sich zusammen, um gemeinsam den plötzlichen Ausfall von Kühen der Mitglieder auffangen zu können. Alterungsbedingte Ausfälle waren nicht versichert. Mitglieder waren hauptsächlich Kleinlandwirte, die meist eine Kuh oder nur wenige Kühe hatten. Wie den Zahlen bei der Stierhaltungsgenossenschaft zu entnehmen ist, hatten 77 Betriebe im Jahr 1920 zusammen 219 Milchkühe, davon 23 Betriebe nur eine Kuh. Beide Gemeinschaften waren aber nicht verbunden.
Die Rindviehversicherungskasse Brackel unterstand als kleinerer Tierversicherungsverein auf Gegenseitigkeit der Aufsicht des Landkreises Harburg. Der beim Landkreis Harburg eingereichte Rechnungsabschluss vom 31.12.1955 weist 48 Mitglieder und 91 versicherte Tiere mit 79.580 DM Versicherungssumme aus. Die Einnahmen betrugen 2.900,70 DM und die Ausgaben 2.024,62 DM.
Das Gründungsjahr konnte noch nicht ermittelt werden. Erste Erwähnung ist die Mitgliedschaft bei der Spar- und Darlehnskasse Brackel am 31.12.1924. Die Auflösung erfolgte im Jahr 1972. Am 7.4.1972 wurde das Restguthaben von 1.496,52 DM bar an die letzen Mitglieder verteilt.
Im Genoarchiv befinden sich die Kontoblätter der Spar- und Darlehnskasse Brackel (Signatur BRAC. 1507 und 15.08), sowie alle anderen bis zur Auflösung ausgestellten Schecks und Mitgliedschaftsunterlagen und im Kreisarchiv des Landkreises Harburg die Rechnungsbelegung 1955 (Signatur K-032/015).