Dreschvereinigung Brackel / Dreschgemeinschaft Brackel
Am 14.10.1937 unterzeichneten 18 "Besitzer von Brackel" die Gründungsurkunde der Dreschvereinigung Brackel. Es handelte sich im Wesentlichen um kleinere Nebenerwerbsbetriebe. Über die Größe gibt die neben der Unterschrift angegebene Morgenzahl Kornanbaufläche Auskunft. Größere Höfe hatten eigene Dreschmaschinen. Es wurde ein separates Statut aufgestellt.
Der Verein hatte den Zweck, einen Rohölmotor und eine Dreschmaschine mit Selbstbinder anzuschaffen und zu unterhalten, um damit das Getreide der Mitglieder zu dreschen. Dazu wurden gemäß vorliegenden Rechnungen ein 20 PS Lanz Buldog zum Preis von 4.107 RM und eine fahrbare Dreschmaschine im Wert von 2.800 RM angeschafft. In den 1950er-Jahren wurde deren Antrieb durch einen fahrbaren 11 kW Elektromotor ersetzt. Für den Strom wurden die Elektrofreileitungen mittels Stromabnahmeklemmen "angezapft".
Die Angebote wurden erweitert und folgend abgerechnet: Eine Dreschstunde beim Landwirt 7 RM, in der Scheune Petersen (Standort der Maschine) betrug 8 RM. 1940 wurde pro Stunde angeboten: Dreschen und Mähen mit Binden 8 RM, für Pflügen 5 RM, für Holz-Sägen mit Kreissäge, Häckselschneiden und Arbeiten mit Kultivator 4 RM. Die angebotenen Arbeiten wurden in allen Jahren durchgeführt von Gustav Wille und Fritz Petersen. Eine Mitgliederliste vom 01.01.1953 weist 37 Mitglieder mit einer bewirtschafteten Fläche von 234,69 Hektar auf.
Bei der Auflösung 1972 wurde das Restvermögen (2,02 DM je gemeldeter Morgenzahl der Umlage 1960) an 32 Mitglieder verteilt.
Dem Archiv liegen Kontoblätter der Spar- und Darlehnskasse Brackel ab 1942 (Signatur BRAC.15.07 und 15.08), Gründungsunterlagen, Buchführungs- und diverse andere Unterlagen vor. Weitere Unterlagen sind im Gemeindearchiv Brackel.