Elektrizitätsgenossenschaft Schwarmstedt
Die Elektrizitätsgenossenschaft wurde 1912 gegründet. Ein Vertrag vom 28.2.1912 mit der Gemeinde Schwarmstedt sah die Verlegung elektrischer Leitungen auf öffentlichem Grund für 30 Jahre vor. Die Zulassung eines weiteren Anbieters wurde ausgeschlossen, die Kirche und Schulgemeinde musste jedoch ohne Mitgliedschaft versorgt werden. Pro Geschäftsanteil von 20 Mark durften fünf Lichtbrandstellen oder ein PS-Motor installiert werden. Nach einem euphorischen Bericht in der "Walsroder Zeitung" vom 6.9.1912 konnte nach nur sechs Monaten Bauzeiten durch die Firma "Sachsenwerk" Hannover in Schwarmstedt das erste Mal Licht "angeknipst" werden. Der Strom wurde von der Überlandzentrale Oldau der Stadt Celle geliefert.
Nach den in der "Walsroder Zeitung" veröffentlichten Bilanzen von 1920 bis 1925 gehörten der Genossenschaft 102 Mitglieder an. Aus den Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnung ist ersichtlich, dass der Strom fremdbezogen wurde und der Strom über ein eigenes Netz verteilt wurde. 1963 hatte die Genossenschaft noch 79 Mitglieder und erzielte einen Umsatz von 291.000 DM bei einer Bilanzsumme von 341.000 DM. Über die weitere Entwicklung und Auflösung ist uns nichts bekannt.
Neben den unten aufgeführten Artikel in der "Walsroder Zeitung" liegen uns der Vertrag mit der Gemeinde und die Kopie eines Anteilscheines vor.