Elektrizitätswerk Hittfeld
Die Genossenschaft wurde im Januar 1909 von 42 Mitgliedern gegründet. Die erste Eintragung erfolgte unter GnR 21 beim Amtsgericht Hamburg. 1937 wurde die Genossenschaft wegen des Groß-Hamburg-Gesetzes zuständigkeitshalber beim Amtsgericht Tostedt unter GnR 32 neu eingetragen. Am 2.2.1909 wählte man Vorstand und Aufsichtsrat, am 1.7.1909 begann der Bau des Elektrizitätswerkes. Seit Oktober 1909 erstrahlte elektrisches Licht in Hittfeld, womit der Ort eine Vorreiterrolle im Landkreis Harburg einnahm.
Nach einem Bericht in den "Winsener Nachrichten" funktionierte die Straßenbeleuchtung tadellos, ebenso die Beleuchtung im großen Schützensaal, wo gerade ein Ball stattfand. Innerhalb einer Woche sollten alle Haushalte angeschlossen sein.
Am 4.4.1913 wurde mit der Gemeinde Hittfeld der Konzessions-Vertrag geschlossen: Danach sollte das Elektrizitätswerk für fünfzig Jahre alleiniger Strom- Lieferant sein, also vom 1.10.1909 bis 1.10.1959. Gleiche Vereinbarungen wurden mit weiteren Gemeinden getroffen: mit Eddelsen am 4.4. 1913, mit Fleestedt am 10.7.1911 und mit Emmelndorf am 14.1.1920.
Auf der Generalversammlung am 20.8.1949 wurde der Verkauf des E-Werkes mit dem Leitungsnetz und die Auflösung der Genossenschaft beschlossen. Die Rechte aus den genannten Verträgen und das Grundvermögen wurden am 7.11.1949 notariell an die Überlandwerke Nord-Hannover (jetzt EWE Oldenburg) übertragen. Die Überlandwerke zahlten 82.000 DM an die Genossenschaft und verpflichteten sich, das Ortsnetz von Gleichstrom auf Wechselstrom umzustellen.
Dem Archiv liegen einige Unterlagen vor, darunter Kopien der Satzung und der Konzessionsverträge, eine Bilanz und andere Schriftstücke aus Akten des Kreisarchivs in Winsen (Signaturen F-011/72 und K-069/01).