Erholungsheim Seppensen eGmbH
Die Genossenschaft hatte ihren Tätigkeitsschwerpunkt in Seppensen im Landkreis Harburg, ihren Sitz aber in der Osterstraße 76 in Hamburg. Der Gegenstand der Genossenschaft war die Unterbringung von politisch, rassisch und religiös Verfolgter und ihrer Angehörigen in das schon vorhandene Erholungs- und Altersheim Seppensen bei Buchholz. Die Genossenschaft hatte 29 Gründungsmitglieder, noch im gleichen Jahr traten weitere 36 Mitglieder der Genossenschaft bei. Die Liste der Genossen reichte bis zur laufenden Nr. 169. Die Gründungsversammlung war am 24. Januar 1951, die Eintragung in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Hamburg erfolgte am 21. März 1951 unter 66 Gn. RAR 17/51.
Den ersten Vorstand stellten Julius Kowalewski (Kraftfahrer), Willi Heidorn (Kaufmann), Albin Lüdke (Malermeister), August Münster (Klempner), Otto Paruschke (Fotograf) und Walter Nowak (Architekt). Der Geschäftsanteil betrug 50 DM und die Haftsumme genau so viel. Die erste Mitgliederversammlung fand am 6. Mai 1951 in Hamburg im Lokal Brüning statt.
Der zuständige Prüfungsverband war der Nordwestdeutsche Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e.V., Hamburg. Die erste Prüfung erfolgte 1952. Der Geschäftszweck der Genossenschaft erfolgte auf einem gepachteten Grundstück in der Seppensener Feldmark, Sprötzer Weg 5 von 4 ½ Morgen. Die Gebäude, ein Hauptgebäude aus Stein, Wohnbaracke, Schuppen, Stall usw. waren im Besitz der Genossenschaft.
Der Prüfungsbericht von 1955 war ohne größere Beanstandungen. Laut Protokollbuch schloss der Prüfungsverband die Genossenschaft Anfang Februar 1958 aus. Der Grund wird im Protokollbuch nicht berichtet, es muss sich aber um Geschäftsführungsgründe gehandelt haben, denn der Vorstand machte das „Versagen des früheren Vorstands und Aufsichtsrats“ für die Misere verantwortlich.
Da eine Genossenschaft lt. § 54 Genossenschaftsgesetz einem Prüfungsverband angehören muss, kam vom Amtsgericht am 25.2.1958 die Verfügung zur Auflösung der Genossenschaft. Das Protokoll der Mitgliederversammlung am 16.3.1958 fügte sich dem und bestimmte zwei Vorstandsmitglieder zu Liquidatoren. Letzte Eintragung im Protokollbuch war: „Treffen am 14.6.1958 von Vorstand, Aufsichtsrat und Liquidatoren. Keine weiteren Beschlüsse“.
Für die Fortführung der Arbeit des Erholungsheims wurde am 11. Juli 1958 ein Verein gegründet, der die Arbeit bis heute fortsetzt.
Im GenoArchiv befindet sich kein eigener Archivbestand.