Geflügelzucht- und Eierverkaufsgenossenschaft Visselhövede
Im Raum Walsrode / Visselhövede bestanden in den Ortschaften Ende der 1890er Jahre viele Geflügelzuchtvereine, die den Eierverkauf genossenschaftlich organisierten. Dem Archiv liegen zahlreiche Zeitungsfundstellen aus der "Walsroder Zeitung" vor. Ausführliche Beschreibungen siehe: Kai Rump: "Einer für alle, alle für einen! Ländliche Genossenschaften in der Lüneburger Heide (1890-1930)", Ehestorf 2013, Seite 113 bis 162.
Das Prinzip des genossenschaftlichen Eierverkaufs erweckte regionales und überregionales Interesse. 1897 war das Fallbeispiel aus Visselhövede Thema eines überregionalen Lehrgangs für Wanderlehrer und Schuldirektoren in Eisenach. 1898 wurden aus Belgien Unterlagen angefordert. Siehe unten stehende Zeitungsartikel.
Zehn Jahre nach genossenschaftlich organisiertem Eierverkauf bei den Geflügelzuchtvereinen erfolgte eine zweite Gründungsphase (Rump S. 138). Jetzt als eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Bei ihrer Gründung erst 12 Mitglieder stark, wuchs sie innerhalb von drei Jahren auf 150 Mitglieder und verkaufte schon im Jahr 1909 insgesamt 500.000 Eier mit einem durchschnittlichen Preis von 6 Pfennig. Gemäß Verzeichnis von Dr. Meyerholz „50 Jahre ländliche Genossenschaftsarbeit in Hannover und Braunschweig“, Hannover 1939, wurde die Genossenschaft 1908 gegründet. 1938 hatte sie 1109 Mitglieder und einen Umsatz von 638.322 RM.