Milchverwertungsgenossenschaft / Molkereigenossenschaft Hohe Geest, Salzhausen
Am 10. Januar 1929 wurde die Milchverwertungsgenossenschaft Hohe Geest in Salzhausen gegründet. Erster Vorstandsvorsitzender war der Gutsbesitzer Kurt Jagau aus Garlstorf. Die Genossenschaft wurde umbenannt in Molkereigenossenschaft Hohe Geest. Am 17.8.1929 wurde der Grundstein zum neuen Molkereigebäude gelegt und am 4.1.1930 erfolgte die Einweihung. Am 7.1.1930 lief der Betrieb mit einer Anlieferung von 4.300 Litern Milch an. Die Genossenschaft entwickelte sich sehr günstig, 1953 erfolgte die Verschmelzung mit der Molkerei Kirchgellersen. 1958/60 wurde die Molkerei umgebaut und vergrößert. Die Kapazität lag kurz vor der Schließung 1972 bei 12 Millionen kg Milch pro Jahr. Allerdings bedingte der Rückgang der Milchviehhaltung in dieser Zeit die Beendigung des Molkereibetriebs.
Als die Molkerei 1972 geschlossen wurde, gründeten Landwirte die Milchlieferungsgenossenschaft Salzhausen. Diese vermittelte die Milch an die Molkerei Lüneburg. Grundstück und Gebäude der Molkerei wurden von den Mitgliedern an eine Maschinenbaufirma verkauft. Der vorhandene Archivbestand (MOSA) enthält die Protokolle, Unterlagen über die Gründung und Geschichte der Genossenschaft, außerdem die Dampfkesselgenehmigung 1932 und Bauzeichnungen (Kopien aus einer Akte im Kreisarchiv in Winsen Signatur W-II-196) sowie das Redemanuskript der Grundsteinlegung. Dazu die Zeitungsquellen aus den "Winsener Nachrichten" von 1928 bis 1930.
Im Freilichtmuseum am Kiekeberg finden sich außerdem zwei Bauakten über die Errichtung eines Neubaus der Molkerei (1929) mit Dampfkesselanlage und Schornstein (Signatur Salzhausen Nr. 557 und 558).
Siehe hierzu: Kai Rump: "Einer für alle, alle für einen: Ländliche Genossenschaften in der Lüneburger Heide (1890 - 1930), Ehestorf 2013, S. 257ff.