Schweinezuchtgenossenschaften (allgemein)
Schweinezuchtgenossenschaften waren im Gebiet Nord-Hannover stark vertreten. Sie waren nicht im Genossenschaftsregister eingetragen, sondern genossenschaftsähnliche Gebilde mit Satzungen, Vorstand, Herdbüchern und Körungskommissionen, meistens auf Kreisebene. Sie wurden von den Landwirtschaftskammern gefördert. Wie die Walsroder Zeitung 1900 berichtet, hatten alte Waldgenossenschaften u.a. das Recht, Schweine zur Mast mit Eicheln, Bucheckern usw. in die Wälder zu treiben. Die Waldgenossenschaften sind verschwunden, aber es folgen die Lüneburger Schweinezuchtgenossenschaften, welche direkt die Hebung der Schweinezucht im Lüneburgischen als Ziel haben. Drei große Genossenschaften bestanden damals: Schweinezucht-Genossenschaft Soltau (1897), Schweinezucht-Genossenschaft Schnega (1898), Schweinezucht-Genossenschaft Wittingen (für den Kreis Isernhagen) (1899). (Walsroder Zeitung 16.11.1900)
Walsroder Zeitung 3.10.1904: Die Provinz Hannover zählt gegenwärtig 31 Schweinezuchtgenossenschaften, von denen 28 das hannoversche veredelte Landschwein, 2 das deutsche Edelschwein und 1 das unveredelte Landschwein züchten. Den Genossenschaften gehören 2.706 Mitglieder mit 936 in die Herdbücher eingetragenen Ebern und 3.885 eingetragenen Muttertieren an.
Für den Kreis Winsen hatte Landrat Ecker zur Gründungsversammlung im Dezember 1904 in Beckmanns Hotel eingeladen. Der Vorsitz wurde Gutsbesitzer Jagau (Garlstorf) übertragen. Dieser erteilte dem Wanderlehrer Herrn Zollikofer (Hannover) das Wort, der schon früher über das Thema gesprochen hatte. Er bezeichnete neben Pflege und Fütterung als Hauptziel eine einheitliche Zuchtrichtung und empfahl für den hiesigen Kreis die Züchtung des veredelten hannoverschen Landschweines, wie es von 35 Zuchtgenossenschaften der Provinz gezüchtet wird. Die von den drei anwesenden landwirtschaftlichen Vereinen ausgearbeitet Statuten wurden angenommen. (Winsener Nachrichten 09.12.1904)
Festschrift 100 Jahre land- und forstwirtschaftlicher Provinzialverein für das Fürstentum Lüneburg, e.V., 1930, Seite 619: In den Jahren vor dem großen Kriege waren im Regierungsbezirk Lüneburg folgende Schweinezuchtgenossenschaften tätig, aufgeführt in der Reihenfolge ihrer Gründung: Soltau 1897, Lüchow 1897, Isernhagen 1900, Ebestorf 1901, Uelzen 1901, Fallingbostel 1902, Dannenberg 1903, Celle 1904, Lüneburg 1904, Winsen a.d.L. 1904, Harburg 1905. … Wichtig im Leben sämtlicher Genossenschaften waren besonders die seitens der Landwirtschaftskammer Hannover regelmäßig in Uelzen abgehaltenen Zuchtschweinemärkte, wo gutes Eber- und Sauenmaterial aus besten Zuchten umgesetzt wurde.
Die jeweiligen umfangreichen Zeitungsartikel finden Sie unter:
Schweinezuchtgenossenschaft Amt Ebstorf
Schweinezuchtgenossenschaft für den Kreis Fallingbostel
Schweinezuchtgenossenschaft Kreis Neustadt a. Rbg.
Schweinezuchtgenossenschaft Kreis Winsen
Schweinezuchtgenossenschaft Soltau
Schweinezuchtgenossenschaft Visselhövede
Es folgen Zeitungsberichte ohne Bezug auf eine einzelne Genossenschaft: