Stierhaltungsgenossenschaft Brackel
Die Stierhaltungsgenossenschaft Brackel beschränkte sich allein auf den Ort Brackel. Man tat sich zusammen, um gemeinsam leistungsfähige gekörte Zuchtbullen der Lüneburger Herdbuch-Gesellschaft aufstallen zu können. Diese Bullen befanden sich jeweils bei Friedrich Bartels (Hof-Nr. 5, heute Dorfstraße 27). Bei Kauf eines neuen Bullen (z.B. 1944 für 4.080 RM) wurde eine Umlage erhoben. Das Gründungsdatum konnte noch nicht ermittelt werden. Die ersten gefundenen Erwähnungen sind die Mitgliedschaft bei der Spar- und Darlehnskasse Brackel im Jahr 1912 und eine Versammlungseinladung in den „Winsener Nachrichten“ vom 29.6.1918.
Die vorliegenden Beitragsbücher weisen für 1920 = 77 Mitgliedsbetriebe mit 219 Kühen und für 1934 = 75 Mitgliedsbetriebe mit 281 Kühen auf. 1920 hatten 23 Betriebe nur 1 Kuh, also Handwerker oder andere Selbstversorger.
Als in der Landwirtschaft in den 1950er Jahren die künstliche Besamung Einzug hielt, entfiel die natürliche Besamung durch Bullen. Für Brackel war als künstliche Besamungsstation die Bullenhaltungsgenossenschaft Tostedt zuständig (siehe auch dort). Das noch vorhandene Sparguthaben von 5528,54 DM durch den Verkauf der Bullen in 1953 wurde am 16.12.1964 an die verbliebenen Mitglieder verteilt.
Im Archiv befinden sich Kontoblätter 1942-1947 der Spar- und Darlehnskasse Brackel (Signatur BRAC.15.07 und 15.08) sowie alle weiteren Kontoblätter bis zur Auflösung 1964, Mitgliederliste, Kassenbuch 1920 und 1934 sowie weitere Unterlagen.