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Viehverwertungsgenossenschaften
Mit der Gründung von Viehverwertungsgenossenschaften ab etwa 1900 sollte auch in der Provinz Hannover die Differenz zwischen den Preisen der aufkaufenden Viehhändler und den Endverbraucherpreisen verringert und somit die Handelsabläufe verschlankt werden. Hierfür stellte die Landwirtschaftskammer für die Provinz Hannover mit Landwirtschaftslehrer Ocker einen Beamten ein, der bei Genossenschaftsgründungen beratend zur Seite stand. Um die Händler zu umgehen, stellten die Genossenschaften selbst Sammelladungen zusammen und übernahmen auf den Marktplätzen das Kommissionsgeschäft für ihre Mitglieder.
Den Viehhändlern war diese neue Form von Genossenschaften ein Dorn im Auge, da sie in manchen Gegenden als Zwischenhändler ausgeschaltet wurden. Die Viehverwertungsgenossenschaften warfen ihnen vor, den Landwirten zu wenig für ihr Vieh gezahlt zu haben, wenn diese ohne Marktkenntnisse ihr Vieh an den Händler verkauften. Die Organisation in einer Genossenschaft ermöglichte den Produzenten reellere Preise, regelmäßige Abnahme des schlachtreifen Viehs und das Eindämmen der Seuchen, da die Händler nicht mehr von Stall zu Stall gingen. Zu den Geschäftsbeziehungen Landwirt versus Viehhändler finden sich umfangreiche Beschreibungen mit zum Teil drastischen Formulierungen, welche eindeutig darauf hinweisen, dass diese Berufszweige ein sehr angespanntes Handelsverhältnis pflegten.
Noch größere Bedeutung erlangten die Viehverwertungsgenossenschaften mit Gründung der Centralgenossenschaft für Viehverwertung in der Provinz Hannover im Jahr 1913. Ende 1914 existierten bereits 45 Genossenschaften in der Provinz Hannover. Während des Ersten Weltkrieges schlossen die Viehverwertungsgenossenschaften Viehmastverträge mit der Reichsamt für Inneres ab und leisteten so einen wichtigen Beitrag zur Fleischversorgung von Heer und Marine.
[aus den Forschungsergebnissen der Dissertation: „Einer für alle, alle für einen! Ländliche Genossenschaften in der Lüneburger Heide (1890 – 1930)“ von Kai Rump]
Den Viehhändlern war diese neue Form von Genossenschaften ein Dorn im Auge, da sie in manchen Gegenden als Zwischenhändler ausgeschaltet wurden. Die Viehverwertungsgenossenschaften warfen ihnen vor, den Landwirten zu wenig für ihr Vieh gezahlt zu haben, wenn diese ohne Marktkenntnisse ihr Vieh an den Händler verkauften. Die Organisation in einer Genossenschaft ermöglichte den Produzenten reellere Preise, regelmäßige Abnahme des schlachtreifen Viehs und das Eindämmen der Seuchen, da die Händler nicht mehr von Stall zu Stall gingen. Zu den Geschäftsbeziehungen Landwirt versus Viehhändler finden sich umfangreiche Beschreibungen mit zum Teil drastischen Formulierungen, welche eindeutig darauf hinweisen, dass diese Berufszweige ein sehr angespanntes Handelsverhältnis pflegten.
Noch größere Bedeutung erlangten die Viehverwertungsgenossenschaften mit Gründung der Centralgenossenschaft für Viehverwertung in der Provinz Hannover im Jahr 1913. Ende 1914 existierten bereits 45 Genossenschaften in der Provinz Hannover. Während des Ersten Weltkrieges schlossen die Viehverwertungsgenossenschaften Viehmastverträge mit der Reichsamt für Inneres ab und leisteten so einen wichtigen Beitrag zur Fleischversorgung von Heer und Marine.
[aus den Forschungsergebnissen der Dissertation: „Einer für alle, alle für einen! Ländliche Genossenschaften in der Lüneburger Heide (1890 – 1930)“ von Kai Rump]