Central-Molkerei Lüneburg
Schon im Januar 1884 eröffnete Theodor Erwing in der Lünertorstraße 13 in Lüneburg eine private Molkerei, die "Lüneburger Meierei". Er kaufte Milch im Umland auf und bot Butter und Magermilch zum Verkauf an. Schon wenige Jahre später planten einige Landwirte die Errichtung einer Genossenschaftsmolkerei, aber erst im Februar 1893 kam es zur Gründung einer Molkereigenossenschaft. Der neue Betrieb, der im Lüner Weg 3 entstand, wurde am 14. Dezember 1893 eingeweiht und konnte bereits 2.000 bis 3.000 Liter Milch täglich verarbeiten.
Erster Direktor der Central-Molkerei Lüneburg e.G. wurde Theodor Erwing, der seinen privaten Betrieb schloss. Allerdings konnte der Betrieb sich anscheinend nicht gemäß den Erwartungen der Genossen entwickeln. Nach einem Bericht der "Winsener Nachrichten" vom 14.9.1911 wurde die Genossenschaft trotz gesunder Finanzwirtschaft, aber zu geringen Milchaufkommens an ein Konsortium tat- und kapitalkräftiger Landwirte verkauft. 1915 wurde der Betrieb an Ludolf Stamer verpachtet, der ihn 1920 auch kaufte und in Sanitätsmolkerei Lüneburg umbenannte.
Damit war zwar die genossenschaftliche Rechtsform der Molkerei Vergangenheit, doch die Molkerei nahm einen guten Verlauf. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie als erste Molkerei in Deutschland die Herstellung von Joghurt in größeren Mengen auf. Der Markenname "Lünebest" wurde bundesweit bekannt. 1982 verkaufte Hans Stamer senior seinen Betrieb an Glücksklee. Diese Marke wurde 1985 von Nestlé übernommen.
Außer dem genannten Zeitungsartikel liegt dem GenoArchiv kein Archivmaterial vor. Siehe dazu: "Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Milchkontrollverein Lüneburg-Winsen", 1904-2004, S. 90.
Datum | Zeitung | Artikel | |
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13.09.1911 | Winsener Nachrichten | Verkauf der Lüneburger Molkerei und Auflösung der Genossenschaft | WN 1911-09-13a + b |
22.01.1929 | Walsroder Zeitung | Gründungsbericht | WZ 1929-01-22c |